Montag, 19. Januar 2015

Hohenems als Wohn- und Kulturstadt!


Unsere Stadt hat sich in den letzten Dekaden als Wohn- und Kulturstadt etabliert. Aufgrund fehlender und ungünstiger Flächen für die Wirtschaft ist das Kommunalsteuereinkommen im Gegensatz zu den Rheintalgemeinden entsprechend niedrig.
Andererseits ist Hohenems mit seiner zentralen Lage im Rheintal für ArbeitnehmerInnen ein idealer Wohnort. Dies bestätigt auch die hohe Nachfrage von WohnungswerberInnen. Nicht nur jene über 430 WohnungsbewerberInnen, welche sich aktuell auf der Warteliste befinden sind hier zu berücksichtigen, sondern auch die hohe Anzahl an Anfragen von InteressentInnen, die nicht in die Kriterien der Anspruchsberechtigten fallen. Weit über 2000 Menschen haben meine wöchentlichen Sprechstunden besucht mit ihrem berechtigten Anliegen auf erschwinglichen Wohnraum.

Die Gründe für den Anspruch auf eine gemeinnützige Wohnung sind unter anderem:
- SeniorInnen und Menschen mit Handicap benötigen barrierefreie Wohnungen
- die Einkommenssituation ist sinkend, sodass inzwischen der Mittelstand betroffen ist
- Familien können sich aufgrund des völlig überteuerten Wohnmarkts keine privaten Mietwohnungen mehr leisten können, vom Erwerb von Eigentumswohnungen gar nicht zu sprechen (daher werden nur noch wenige gemeinnützigen mehr Wohnungen frei, welche zur Vergabe anstehen)
- junge Familien können sich keine Eigentumswohnung mehr leisten
- prekäre und überteuerte Wohnungssituation im privaten Wohnungsmarkt (Ungeziefer, Schimmel etc., Krankheiten bei Kindern)
- vermehrte Kündigungen auf dem privaten Wohnungsmarkt vorwiegend wegen Eigenbedarf; Alternativen im privaten Wohnungsmarkt sind rar und eben zu teuer

Weiters sind die Kündigungen von gemeinnützigen Wohnungen aufgrund von Eigentumswohnungserwerb aufgrund der exorbitanten Preisentwicklungen auf Null gesunken. Daher stehen nur vereinzelt Wohnungen zur Vergabe an. In den kommenden drei Jahren werden 150 neue Wohnungen fertiggestellt. Damit kann mittelfristig nur der dringendste Wohnbedarf abgedeckt werden. Bis 2020 ist es daher unabdingbar, dass 300 neue gemeinnützige Wohnungen errichtet werden.

Gemeinnütziger Wohnbau ins Zentrum!

Alle Parteien machen sich nun auch plötzlich Sorgen um die gute Durchmischung. Es gäbe eine Ghettoisierung. Als Rezepte stehen dagegen dümmlichste Vorschläge, so sollen die Baugenossenschaften ihren "sozialen "Wohnbau" aufs Dorf verlegen. Das ist nicht nur ökonomisch und auch ökologisch falsch und teuer, sondern die Fortsetzung der unsäglichen und diskriminierenden Politik der Siedlung auf der grünen Wiese.
Wie das in einer älter werdenden Gesellschaft funktionieren soll, bleibt unbeantwortet. Wie die daraus entstehenden längeren Wege umweltfreundlich gemeistert werden interessiert auch die nicht, die täglich die Umwelt und den ökologischen Fußabdruck im Auge haben. Wie Alleinerzieherinnen mit ihren Kindern, welche wohlgemerkt unsere Pensionen einmal bezahlen werden, dort zu Arbeit und Verdienst kommen sollen, wird nicht beantwortet.
Fakt ist, dass ein gemeinnütziger Wohnbau wieder Platz greifen muss. Platz in unseren Zentren, in einer Verdichtung der Wohnlandschaft und in einer Rekultivierung des flachen Landes nach den Zersiedelungsstrategien der heimischen Politik. Es ist nämlich nicht nur nicht mehr genügend Land vorhanden, es ist auch teuer. Das beste Nullenergiehaus am Waldrand braucht schlussendlich mehr Energie als jedes durchschnittliche Stadthaus, weil es Verkehr produziert, weil es Kapital, unsägliche Förderungsgelder und Land verschlingt und wenn man den demographischen Faktor tatsächlich berücksichtigt, für die Gemeinschaft nicht mehr finanzierbar ist.
Die Emsigen & Grünen fordern schon seit Jahren, den gemeinnützigen Wohnbau in der Innenstadt zu etablieren. Verhindert wurde dieses wichtige Ansinnen stets von ÖVP und FPO. Offensichtlich wollen sie nur die Stimmen der betroffenen Menschen und tschüss!

Emsigen & Grüne, damit die Stimme bei dir bleibt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen